Fighting for Feminism – Linksradikaler Block

Fighting for Feminism – Linksradikaler Block auf der Demonstration zum Frauen*kampftag, 8. März, 14 Uhr, Leopoldplatz

Aufruf: Fighting for Feminism – kommt in den linksradikalen Block!

Weltweit entstehen kämpfende feministische Bewegungen, die sich mit den Zumutungen des Patriarchats nicht länger abfinden wollen: Ni una menos, Women defend Rojava und der Frauenstreik sind nur die bekanntesten Beispiele. So unterschiedlich die individuellen Geschichten der hunderttausenden Menschen, die auf die Straße gehen, auch sind – sie alle treten ein für ein Ende der Gewalt an Frauen und all jenen, die nicht in das Zwangssystem der heteronormativen Zweigeschlechtlichkeit passen.

Dass es an vielen Orten brodelt, hat seine Gründe. Errungenschaften der historischen Frauenbewegungen, also grundlegende Formen von Selbstbestimmung, werden in Frage gestellt. Faschisten treiben den autoritären Umbau politischer Systeme auf der ganzen Erde voran und damit die massenhafte Verelendung und Verfolgung von Marginalisierten, Minderheiten und Widerständigen. Ihre Angriffe finden direkt vor unserer Haustür statt, rechte paramilitärische Netzwerke planen nicht nur Anschläge und Attentate, sondern führen diese auch durch.

Was die rechte Mobilisierung ideologisch zusammenführt, ist vor allem auch Antifeminismus. Neben falscher Kapitalismuskritik, Rassismus und antisemitischem Verschwörungswahn ist es der Hass gegen alles, was als weiblich, schwach, uneindeutig oder pervers betrachtet wird, der die menschenfeindliche Ideologie der Rechten unterfüttert.

Gewalt ist eine Alltagserfahrung für Frauen und Queers, sie zeigt sich im Zugriff auf ihre Körper, durch diskriminierende Gesetze und im Bereich des Privaten: Was zwischen den Schlagzeilen von sogenannten ‚Ehrenmorden‘ und ‚Familiendramen‘ gerne ignoriert wird, ist die Realität von Femiziden – das Töten von Frauen, weil sie Frauen sind. Allein in Deutschland wird alle zwei bis drei Tage eine Frau durch ihren (Ex-)Partner ermordet.

Die kapitalistische ‚Normalität‘ ist nicht realisierbar ohne die systematische Ausbeutung von Frauen und ohne die Abwertung reproduktiver Tätigkeiten, die immer noch als ‚weiblich‘ gelten. Pflegeaufgaben und emotionale Arbeit bleiben in der Regel an ihnen hängen. Ihre Jobs sind schlechter bezahlt und Spitzenpositionen werden von Männerbünden untereinander aufgeteilt.
In der Welt, von der wir träumen, sind Spitzenpositionen überflüssig und die Geschlechtscharaktere ‚Mann‘ und ‚Frau‘ Geschichte.

Wenn wir für den Feminismus demonstrieren, dann tun wir das in Solidarität mit den Frauen, deren Alltag ein Überlebenskampf ist. Wir tun es als Antwort auf die Angriffe von faschistischen, konservativen und religiös-fundamentalistischen Kräften. Wir tun es als Zeichen gegen Sexismus in der Lohnarbeit (und überall), Transfeindlichkeit im öffentlichen Raum (und überall), und jeden scheiß Mackerspruch, egal wo.

Fighting for Feminism – das bedeutet für uns die Überwindung des Geschlechterverhältnisses in einer Gesellschaft von unter sich gleichen, freien, in Solidarität lebenden Menschen.
Der Kampf beginnt im Hier und Jetzt, indem wir laut und deutlich klar machen, dass es, wie es ist, nicht weitergeht; gemeinsam auf die Straßen, in die Kieze und aufs Land gehen, unsere Räume verteidigen und neue erobern.

https://frauenkampftagberlin.wordpress.com