Ihr seid nicht allein. Ihr seid nicht vergessen. Hinaus zur Walpurgisnacht und zum revolutionären 1.Mai!

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Liebe Freundinnen*,

wir wollen euch mitteilen: IHR SEID NICHT VERGESSEN!

Der 30. April, die sogenannte Walpurgisnacht, gilt zudem als Gedenktag für alle Frauen*, die als Hexen verfolgt und im Zuge dessen verbrannt wurden, weil sie nicht in ein patriarchales, christliches Weltbild passten. Dies ist bis heute der größte Femizid unserer Geschichte.

IHR SEID NICHT VERGESSEN!

Femizide sind heute noch alltäglich und kosten Frauen* überall auf der Welt das Leben. So starb allein in Deutschland (laut Statistik im Jahr 2018) jeden dritten Tag eine Frau* durch patriarchale Gewalt. Zuletzt wurde das sichtbar an Alessandra Citá aus Italien und Besma Akinci aus Hildesheim.

IHR SEID NICHT VERGESSEN!

In Rojava, Chile, Mexiko, Indien und vielen weiteren Teilen der Welt kämpfen unsere Freundinnen* gegen Faschismus und Patriarchat und geben uns damit immer wieder neuen Mut. Nicht selten lassen sie dafür ihr Leben, wie beispielsweise Ivanna Hofmann, Hevrîn Xelef, Sarah Handelmann, Isabel Cabanillas und viele weitere widerständige Frauen*.

IHR SEID NICHT VERGESSEN!

Die deutsche Außenpolitik entzieht sich mal wieder jeglicher Verantwortung und schottet die Festung Europa weiter ab.Unter menschenverachtenden Bedingungen müssen Frauen* und Mütter an den Außengrenzen Europas, wie aktuell besonders in Moria deutlich wird, täglich um’s Überleben kämpfen.

IHR SEID NICHT VERGESSEN!

All den Frauen*, die im sozialen und medizinischen Bereich unter prekären Bedingungen und schlechter Bezahlung dieses vom Kapitalismus kaputtgesparte Sozial- und Gesundheitssystem am Leben halten!

IHR SEID NICHT VERGESSEN!

Den Opfern von staatlicher Repression und Polizeigewalt, die Frauen* überall auf der Welt zum Schweigen bringen sollen und nicht selten tödlich sind – wie beispielsweise im Fall Maria B. aus Berlin, die am 24. Januar 2020 in ihrer Wohnung von Polizisten erschossen wurde.

IHR SEID NICHT VERGESSEN!

Heute, am 30. April 2020, wäre der nächste Prozesstermin der Liebig34, dem räumungsbedrohten, queerfeministischen Hausprojektes, gewesen. Auch wenn dieser wegen der aktuellen Corona-Pandemie nicht stattfindet, geht der Kampf weiter.

Und ihr sollt wissen, ihr seid nicht alleine und nicht vergessen!

Besonders in Zeiten wie diesen, in denen patriarchale Gewalt, Isolation und staatliche Angriffe noch alltäglicher und bedrohlicher werden, müssen wir unsere Kämpfe verbinden, stärken und aufeinander Acht geben.

Deshalb hinaus zur Walpurgisnacht und zum revolutionären 1. Mai! Lasst uns unsere Wut und unsere Stärke in Formen von achtsamen und kämpferischen Protesten auf die Straße tragen!

Solidarische Grüße an alle feministischen Gruppen und kämpfenden Frauen* weltweit!

Ihr seid nicht allein. Ihr seid nicht vergessen.

FRAUEN*, DIE KÄMPFEN, SIND FRAUEN, DIE LEBEN

#takebackthenight

Transnationales Feministisches Manifest 2020

TRANSNATIONALES FEMINISTISCHES MANIFEST (April 2020)

… um gemeinsam aus der Corona-Krise herauszukommen und das System zu verändern.

Im gegenwärtigen Moment umarmen sich die Feminist*innen der Welt noch mehr. Wir werden nicht zur Normalität zurückkehren, denn die Normalität war das Problem: Im Angesicht dieser neuen weltweiten, gesundheitlichen, wirtschaftlichen und Ökosystemkrise kapituliert die globale feministische und transfeministische Bewegung nicht vor der Isolation und wird ihre Kämpfe trotz der Einschränkungen, die in unseren Gebieten durchgesetzt wurden, nicht verstummen lassen. Überall auf der Welt weigern sich Frauen und Queers, sich der durch die globale Pandemie noch zugespitzten Gewalt zu unterwerfen. Gestärkt durch die Kraft der internationalen feministischen Streiks der letzten Jahre, beginnen sie sich zu organisieren und ihre rebellischen Praxen miteinander zu verflechten.

TRANSNATIONALES FEMINISTISCHES MANIFEST (PDF)